Ein raffinierter Mix aus Kriminalkomödie und Psychodrama
13. März 2023 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von …………………………. Hermine Touschek
Die „Josefs-Bühne Timelkam“ feierte am 24. Februar Premiere mit der Kriminalkomödie „8 Frauen“.
Eine wohlhabende Familie kommt zusammen, um das Weihnachtsfest zu feiern. Drei Generationen Frauen – 8 an der Zahl – sind versammelt in einem eingeschneiten Haus. Der Herr des Hauses wird tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden, und jede der Damen scheint verdächtig zu sein. Das Telefonkabel wurde durchschnitten, mit dem Auto ist ebenfalls kein Wegkommen möglich. Der Mörder bzw. die Mörderin, ist vermutlich noch im Haus. Panik kommt auf. Jede der 8 Frauen ist ziemlich undurchsichtig, jede verbirgt ein Geheimnis, jede hat ein Motiv.
1961 brachte der französischen Autor und Regisseur, Robert Thomas, mit „Huit Femmes“, das Theaterstück auf die Bühne und feierte große Erfolge. 2001 wurde das Stück mit hochkarätiger Besetzung (u.a. Catherine Deneuve, Fanny Ardant, Isabelle Huppert) verfilmt und 2003 für den Oscar nominiert.
„8 Frauen“ bietet sich als Stück für Theatergruppen an, die zu wenige männliche Schauspieler haben. Das war in Timelkam sicher nicht der Grund für die Auswahl, kann doch die Josefs-Bühne wirklich auf weiblicher UND männlicher Seite aus dem Vollen schöpfen.
Alois Hangler hat anlässlich von „8 Frauen“ ein Regieforum ins Leben gerufen, mit dem Ziel, mehr Leute an die Bearbeitung eines Stücks und an die Regiearbeit heranzuführen. Dieses bestand aus Alois Hangler, Bernhard Harringer, Rebecca Binder, Lukas Grünbacher, Tobias Habring, Antonia Hangler, Evelyn Lehner u. Anna Pfusterer.
Das Ensemble der Schauspielerinnen (Klara Kriechbaum, Martha Habring, Evelyn Lehner, Rebecca Binder, Lotte Bachmann, Maria Starlinger, Johanna Kröpfel, Caroline Hangler) war perfekt zusammengestellt und hatte sichtlich Spaß an der Interaktion. Jede einzelne Darstellerin glänzte in ihrer Rolle und es gelang eine leichtgängige und charaktervolle Interpretation ihrer Charaktere.
Bei einer Produktion der Josefs-Bühne darf auch immer Musik dabei sein. Die Darstellerinnen konnten ihr Talent auch anhand der Chansons zeigen. Die Musik aus James Bond: „Die Welt ist nicht genug“, lieferte den passgenauen Hintergrund.
Dem Regieforum gelang es, eine spannend gebaute, packend-witzige Krimikomödie auf die Bühne zu bringen. Wieder beeindruckend auch Requisiten, Bühnendesign, Kostüme und Maske der 50er Jahre. Wer den Hausherrn ermordet hat, wird hier nicht verraten. Lassen Sie sich überraschen: es wird noch gespielt bis 1.4.
Spieltermine und Karteninfo: https://sjb.at