Im Körper des anderen
27. März 2019 | Von Hermine Touschek | Kategorie: Rezensionen
Rezension von ……………………….. Hermine Touschek
Viele Filme wurden schon über die Ein- und Aussichten im Zuge eines Körpertausches gedreht.
Auf die Suche nach den Erkenntnissen dabei macht sich auch der Theater- und Kulturverein Haigermoos mit der Komödie „Meine Frau bin ich“ von Andrea Döring. Für die Regie zeichnet Hannelore Huber verantwortlich.
Die Beziehung der Bauersleute Lämmerer hat auch schon rosigere Zeiten gesehen. Es wird nur mehr am anderen herumgenörgelt und ständige Streitereien machen den Alltag unerträglich – unerträglich für die Magd Veronika (Claudia Markl), den Knecht Wastl (Forstenpointner Martin) und die Mutter der Bäuerin (Fischinger Edith). Schließlich wird es auch dem Herrgott zu viel und er erhört ein Stoßgebet, das dazu führt, dass sich die zwei Streithähne im Körper des anderen wiederfinden und so ihr Spiegelbild hautnah erleben können.
Diese Geschichte garantiert natürlich Situationskomik am laufenden Band, gilt es doch bisher unbekannte Gefilde des anderen Geschlechts zu betreten. Das Kaffeekränzchen wird zum Desaster, der Stammtisch zur Herausforderung in Promille. Das Spiel mit Rollenklischees funktioniert auch 2019 noch immer.
Fischinger Edith spielt eine wunderbare Schwiegermutter zum Fürchten. Esterbauer Martin als Bauer Georg hat nicht nur wegen der Jogginghose die Kontrolle über sein Leben verloren. Österbauer Sandra als seine Frau Barbara scheint keine Ahnung mehr zu haben, warum sie diesen Mann einmal geheiratet hat. Gläser Tanja als die Hornbichlerin kann mit ihrem Hugo noch so eine gute Partie gmacht haben, ihr Frust macht sie neidisch und boshaft.
Wie gut, dass sich die Eheleute letztendlich doch eingestehen, wie engstirnig und rücksichtlos sie zueinander waren, und so darf jeder wieder in seine Haut zurück und die Herzen öffnen sich füreinander.
Eine kurzweilige, temporeiche Inszenierung, die die Theatergruppe hier zur Freude des Publikums umsetzt. Und den Innviertler Dialekt muss man einfach mögen. Mit überzeugender Leichtigkeit spielt das ganze Ensemble und wird mit viel Applaus belohnt.
Noch zu sehen am:
29. und 30. März jeweils um 20 Uhr
5. und 6. April jeweils um 20 Uhr