Ein mitreißendes, himmlisches Vergnügen
18. Mai 2022 | Von Hermine Touschek | Kategorie: Rezensionen
Rezension von ………………………….. Hermine Touschek
Der Kinofilm „Sister Act“, Kassenschlager aus dem Jahr 1992, mit Whoopi Goldberg, ist hinlänglich bekannt. Die Handlung des Musicals ist nahezu ident mit dem Film. Die Musik stammt aus der Feder des mehrfach Oscar-prämierten US-Komponisten Alan Menken. 2006 wurde das Musical in Pasadena, Kalifornien, uraufgeführt. Die deutschsprachige Erstaufführung erfolgte 2010 in Hamburg, die österreichische 2011 im Ronacher.
Schüler*innen des BRG Hamerling singen, spielen und tanzen diese Story in der Hamerling-Version „Take Me To Heaven“ (Leitung: Anita Döllerer, Anton Döllerer).
Die erfolglose Sängerin Deloris van Cartier (Jessica Steininger) wird Zeugin eines Mordes, den ihr krimineller Liebhaber Curtis Jackson (Manuel Strunz) an einem seiner Männer verübt. Also nichts wie weg, damit ihr nicht das gleiche Schicksal widerfährt. Polizist Eddie (Martin Etzelsdorfer) bringt sie bis zu ihrer Aussage im Prozess in einem Kloster unter. Sehr zum Leidwesen von Deloris und absolut nicht zur Freude der Mutter Oberin (Rosanna Mayr).
Dass zwischen einer Barsängerin und Nonnen diverse Auffassungsunterschiede vorprogrammiert sind, versteht sich von selbst. Aber die gemeinsame Liebe zum Gesang bricht jedoch bald das Eis. Deloris bringt als Schwester Mary Clarence den Chor auf Vordermann und entlockt ihren Mitschwestern ungeahnte, kraftvolle Gospel-Töne. Mit dieser Leistung können sie auch das Überleben ihres Klosters sichern.
Jessica Steininger als Deloris überzeugt stimmlich und schauspielerisch. Sie macht überzeugend eine sehr menschliche Wandlung durch.
Christine Budan als naive, schüchterne Postulantin Mary Robert geht mit viel Herz in ihrer Rolle auf und hinterlässt mit ihrer Stimme ein begeistertes „Wow“.
Manuel Strunz als Curtis, Maximilian Seyrl als TJ und Sebastian Kraft als Pablo ….. also die vermeintlich bedrohlichen Ganoven ……. kommen sehr gut gelungen als eine Art Slapstickfiguren herüber.
Eine Figur, die nur im Musical (und nicht im Film) vorkommt, ist der früher in der Schule gemoppte Eddie. Martin Etzelsdorfer verleiht der Rolle als beeindruckender Sänger eine schöne, vielschichtige Figur.
Das bewährte Inszenierungsteam des BRG Hamerlingstraße (Anita und Anton Döllerer) serviert dem Publikum ein temporeiches Musical im Einklang mit einer schwungvollen, mitreißenden Choreografie (Claudia Koll, Martin Niedermair, Jessica Steininger, Anita Döllerer).
Kompliment an alle Beteiligten, die es trotz der widrigen Corona-Umstände geschafft haben, über fast zwei Jahre motiviert zu bleiben und das Gruppengefühl sichtbar erhalten haben.
Noch zu sehen am:
Do 19.5.2022 19 Uhr
Fr 20.5.2022 19 Uhr