Eine BURSCHIkose Tante

26. Januar 2016 | Von | Kategorie: Rezensionen

Goisern

Rezension von …………………………. Hermine Touschek

Anlässlich der Theaterwochen, die vom 7. November 2015 bis 24. Jänner 2016 dauerten, wurde im Festsaal Bad Goisern die Mutter aller Boulevardkomödien „Charleys Tante“ gespielt. Der erfahrene Spielleiter der Goiserer Heimatbühne, Manfed Hübl, zeichnete für die Regie verantwortlich.
In Goisern gab es das Theaterstück, dessen Originalfassung aus dem Jahre 1892 stammt, in einer Inszenierung des Theaters an der Josefstadt.

Der eigentliche Grund der Geschichte ist heute schon längst überholt. Charley (Albrecht Fettinger) und Jack (Bernhard Kreuzhuber), zwei Studenten etwas älteren Semesters, benötigen eine Anstandsdame für ihr Rendezvous mit zwei wohlbehüteten jungen Damen (Irene Lasser und Sonja Linortner), die bei Ihrem gestrengen Onkel Mr. Spetting (Manfred Hübl) aufwachsen. Gott sei Dank hat sich Charleys Tante aus Brasilien, Donna Lucia d’Alvadorez (Elfi Putz), angemeldet. Die verspätet sich allerdings, und so schlüpft Studentenfreund Babbs (Helmut Elsasser) in Frauenkleider, um die Tantenrolle zu übernehmen …

Ein Mann in Frauenkleidern ist immer eine garantierte Lachnummer. Noch dazu, wenn er sich um Kopf und Kragen reden und ständig fürchten muss, in seiner Frauenrolle aufzufliegen.
Helmut Elsasser spielt die Tante komödiantisch, ohne lächerlich zu wirken. Seine weiblichen Attribute zeigen sich in der genau richtigen Dosierung, und seine Wirkung auf das männliche Geschlecht bleibt nicht aus. Butler Brasset (Josef Wagner) nimmt – vornehm britisch – am seltsamen Geschehen in stoischer Ruhe teil. Mit zunehmendem Alkoholkonsum erinnert er an Butler James aus „Dinner for One“.

Das zauberhafte Bühnenbild (Markus Pilz, Albrecht Fettinger) mit romantischem Park war wirklich eine Augenweide. Die flotte, pfiffige Inszenierung – mit großer Lust gespielt – fand ein begeistertes Publikum.

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