9. März 2019 | Von Hermine Touschek | Kategorie: Leitartikel
INHALT:
Mit der Uraufführung seines „Romantisch-komischen Original-Zauberspiels in zwei Aufzügen“ am 17. Oktober 1828 im Theater in der Leopoldstadt erlebte Ferdinand Raimund den größten Erfolg seiner Laufbahn. Nicht nur Zeitgenossen meinten, Raimund habe seiner Hauptfigur seine eigenen Züge eines hypochondrischen Seelenkranken gegeben. Und er beschreibt damit ein durchaus heutiges Psychogramm eines Zerrissenen. Heilen soll diesen Menschenfeind sein Gegenspieler, der dem Naturreich zugehörige Alpenkönig. Der reiche Rappelkopf hat die „Seelenkrankheit“. Von seinen Geschäftsfreunden betrogen, hat er sich zurückgezogen und tyrannisiert seine Familie. Als das Glück seiner Tochter zu zerbrechen droht, mischt sich ein charismatischer Fremder ins Spiel…
Die Aufführung der Greiner Dilettanten spielt nicht mehr im biedermeierlichen Wien, die Rettung kommt nicht durch die unberührte Bergwelt. Rappelkopfs Rettung ist das Theater und ein Protagonist, der die Gegenwelt der aufkommenden Hippie- und 68er-Bewegung verkörpert. Eine heilsam-vergnügliche Therapie und ein Appell für mehr Respekt, Empathie und vor allem Humor!
Ensemble:
Astragalus, der Alpenkönig: Melanie Schuhbauer
Janis, ein Geist: Brigitte Maschl-Leitner
Lou, ein Geist: Alfons Puchner
Egon Rappelkopf: H. P. Baumfried
Sophie, seine Frau: Gabriele Huber-Lichtblau
Angelika, seine Tochter: Andrea Lehner
August Dorn, ein Maler. Paul Heiml
Lisa, Stubenmädchen: Astrid Zehetner
Habakuk, Diener: Christian Hochgatterer
Rappelkopfs Verflossene, Alfons Silberkern,
Sophies Bruder: Brigitte Maschl-Leitner
Kaufmann in Venedig: Alfons Puchner
Akkordeon: Ariane Buck
Regie & Stückfassung: Doris Happl
Musikalische Leitung. Manuela Kloibmüller
Regieassistenz: Brigitte & Karl Maschl-Leitner
Kostüme: Christine Geirhofer
Bühnenbild: Lothar Pühringer
Licht: Reto Schubiger
Musikauswahl: Doris Happl
Fotos: Lothar Pühringer
GREINER DILETTANTEN:
Im Jahre 1992 setzte sich eine theaterbegeisterte Gruppe zum Ziel, das barocke Greiner Theaterjuwel mit Stücken aus dem 18. und 19. Jahrhundert wieder aufleben zu lassen. Mittlerweile beweisen die experimentierfreudigen Dilettanten in beeindruckender Weise, dass auch großes Welttheater auf der kleinen und einzigartigen Greiner Bühne möglich ist.
Produktionen von Frisch, Schnitzler, Brecht, Nestroy, Shakespeare, Moliere, Mitterer aber auch Zeitgenössisches von Simon Stevens und Dea Loher hielten bereits Einzug ins Greiner Stadttheater.
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