Every story is a love story
11. Mai 2014 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von …………………………. Bernhard Paumann
Das Broadway-Erfolgsmusical „Aida“ von Elton John und Tim Rice erzählt die Geschichte einer grenzenlosen Liebe im alten Ägypten. Beim Versuch der Ägypter, die umliegenden Gebiete zu erobern, verliebt sich der ägyptische Heerführer Radames in die nubische Prinzessin Aida. Er rettet sie vor dem Tod und schenkt sie seiner Verlobten Amneris, der Pharaonentochter, als Sklavin. Aida und Amneris werden Freundinnen, doch die Liebe zwischen Aida und Radames ist stärker. Als Aida ihrem ebenfalls gefangen genommenen Vater zur Flucht verhelfen will, wird sie von Radames gefasst. Die Feindschaft der beiden Völker wird Aida und Radames zum Verhängnis: Weil Radames Aida nicht gefangen nehmen will, werden beide zum Tode verurteilt. Amneris befiehlt in einem Akt der Gnade den gemeinsamen Tod von Aida und Radames.
Die Geschichte ist eher belanglos, doch was haben die Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Musisch-Kreativen Klassen des BRG Hamerlingstraße unter dem bewährten Regieduo Prof. Anita und Anton Döllerer daraus gemacht! Eine nahezu perfekte Show im Format großer Bühnen. Da ist das Bühnenbild zu erwähnen, funktionell, einfach und doch mit einem Hauch großer Showbühne (Treppe). Da muss man auf die Lichtregie hinweisen, die tolle Stimmungen erzeugt. Da ist auf die Kostüme (Prof. Anita Döllerer) ein Augenmerk zu legen, die geschmackvoll und nicht übertrieben ägyptisches Flair verbreiten. Da sind die Choreografien (Martin Niedermair, Claudia Koll, Anita Döllerer) zu loben, die stimmig und nicht überkandidelt und doch überzeugend herüberkommen – wie überhaupt die Massenszenen unaufdringlich, aber effektvoll gestaltet werden. Da ist natürlich die meisterlich aufspielende Band hervorzuheben (Prof. Anton Döllerer, Michael Limberger, Leonhard Roth, Tobias Wöhrer und Paul Moder), die die eingängigen Songs subtil und kraftvoll, mit Schmelz und Rasanz der Show die entsprechende Note geben.
Was besonders beeindruckt ist die gesangliche Leistung der Aida (Eileen Okafor als bewegende Nubierprinzessin, die die Balance findet zwischen Sklavin und Herrscherin), des Radames (Florian Rückart im Zwiespalt von Macho-Feldherrn und zärtlich Liebendem, hin- und hergerissen zwischen der Tochter des Pharao und Aida) und der Amneris (Mira Ebendorfer in einer Rolle voll Selbstironie und Überheblichkeit – unübertroffen der Song „Mein Sinn für Stil“ – und entsagender Liebe). Es sind zu viele, um alle zu erwähnen, doch mit ihren Stimmen geben sie dem Spiel Kraft, Harmonie, Eleganz und dieses Flair von Show-Biz.
Wir brauchen nicht die Wiener Musical-Bühnen, wir haben hier im Hamerlinggymnasium eine kraftvolle, echte und musikalisch hochstehende Musical-Szene. Und Gottseidank gibt es noch Lehrer/-innen, die über das normale Maß hinaus ihre Kreativität zum Wohle der Schüler/-innen einsetzen.
Zu sehen noch am: 11./13./14./16./17./18./20. und 21.5 im Festsaal des BRg Hamerlingstraße (0732/652062)