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Arthur Millers „EIN BLICK VON DER BRÜCKE“ zählt nicht nur zu den seltener gespielten Stücken des berühmten amerikanischen Autors, es zählt auch zu den Stücken, die man äußerst selten auf der Amateurtheaterbühne finden wird. Eine Geschichte über Arbeitsmigration, Leben in Illegalität und dem Traum von einem neuen Leben. Geschrieben wurde das Theaterstück in den 50er Jahren und hat nichts an Aktualität verloren.
Miller zeichnet in diesem Stück ganz normale – weder besonders gute, noch besonders böse Menschen, die sich in einen Konflikt verstricken, aus dem sie sich nicht mehr ohne Gewalt befreien können. Familienehre und Eifersucht führen zu einer Tragödie, die antike Ausmaße annimmt.
Christine Kaineder als Regisseurin forderte die Theatergruppe Kirchschlag zu einer Meisterleistung heraus. Fein gezeichnete Charaktere, die die Sympathien der Zuschauer gewinnen, weil sie alle wahrhaftig sind. Sehr reduziertes, wirkungsvolles Bühnenbild in schwarz-rot – sparsame und dennoch unübersehbare Zeichen des Wohlstandes des „einfachen Mannes“ (H&M, Mc Donalds, New York-Baseballmütze), wunderbare Musik – alles eine gelungene Zusammensetzung zu einem besonderen Theatererlebnis. Es ist unmöglich, die Leistung irgendeines Schauspielers oder einer Schauspielerin herauszuheben. Jede Figur legt voller Intensität die menschliche Substanz frei. Danke Theater Kirchschlag für eine beeindruckende Vorstellung. Grosses Kompliment an alle, die an dieser Produktion mitgearbeitet haben.
Heute ist noch die letzte Chance, dieses Stück zu sehen: Samstag, 12.11. um 20 Uhr im Pfarrsaal Kirchschlag. Sie werden es nicht bereuen! |