Jubiläumsproduktion „Der Bockerer“ – Kellerbühne Puchheim
15. September 2015 | Von admin | Kategorie: RezensionenRezensionvon ………………………………Verena Wiesinger
50-Jahre Kellerbühne Puchheim – wahrlich ein Grund zum Feiern!
Obmann Kons. Gerhard Koller schreibt in der Festschrift zur 50-Jahr Feier: „…Von Puchheim gingen immer starke Impulse für die OÖ Amateurtheaterlandschaft aus…Die Kellerbühne spielt Theater für ein vielseitiges Publikum: Boulevardtheater, zeitgenössische Problemstücke, Musicals und Kinderstücke. Die eigene Spielstätte – mit der kleinsten Drehbühne Österreichs – wurde mit viel persönlichem Arbeitseinsatz und unter Einsatz aller vorhandenen Mittel, immer wieder adaptiert und modernisiert…“
Obmann Jo Nagl und seine Gruppe suchen immer wieder den Zugang zu neuen Theaterformen und zeigen eine ständige Bereitschaft zu Weiterbildung. Viele Akteure und Akteurinnen nutzen das vielfältige Angebot des OÖ Landesverbandes. Nagls Meinung nach, eines der Geheimnisse ihres Erfolges.
Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass sich die Kellerbühne nicht scheut, Spielerinnen und Spieler von anderen Bühnen einzusetzen.
Robert Breber inszeniert im Jubiläumsjahr den „Bockerer“. Zuletzt war er als Spielleiter von „Der kleine Horrorladen“ aktiv. Als technikaffiner Mensch zaubert er viele interessante Bühnenbilder mit Hilfe von Projektionen und der Drehbühne. Den Bilderwechsel untermalt er mit Liedern aus der Zeit des Stückes. Die Kostüme und die Bühne sind – dem dunklen Kapitel unserer Geschichte entsprechend – in den Farben Grau, Weiß und Schwarz gehalten. Die Qualität der Darbietung entspricht dem hohen Standard, den die Kellerbühne in den letzten Jahren bewiesen hat.
Zum Inhalt: Mit dem Anschluss Österreichs beginnt das Deutsche Reich, auch das Leben des Fleischhauers Karl Bockerer (Erich Weidinger) durcheinander zu bringen. Sein Sohn Hansi (Johannes Hirsch) ist der Faszination der Nazis bereits erlegen, seine Frau Binerl (Ulli Leitner) zieht es zu den Aufmärschen hin. Die Menschlichkeit verschwindet, der Krieg ist unausweichlich. Schelmisch und gleichzeitig besonnen beginnt der Bockerer den passiven Widerstand gegen das „Tausendjährige Reich“.