Was hat Liebe mit Korea zu tun?
20. Juni 2017 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von …………………………. Hermine Touschek
Theater M.23 hatte am 17. Juni mit „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“ von Joël Pommerat Premiere.
Der etwas irreführende Titel steht als Metapher für das nahezu unmögliche Unterfangen, dass durch die Liebe aus zwei Menschen einer werden sollte – die Unwahrscheinlichkeit der perfekten Liebe.
Pommerat (geb. 1963) gehört neben Yasmina Reza zu den wichtigsten und erfolgreichsten französischen Gegenwartsdramatikern. Er begann als Schauspieler und gründete mit Mitte 20 die Theatertruppe „Compagnie Louis Brouillard“, mit der er auch seine Stücke entwickelt.
„Die Wiedervereinigung der beiden Kores“ beleuchtet in 20 abgründigen Episoden Facetten des Themas Liebe – gespickt mit feinem Humor.
Regisseurin Bettina Buchholz wählte 13 Szenen aus dem Liebesreigen aus, in denen sich die Personen in verschiedenen Konstellationen begegnen. Die Qualität der Vorlage ermöglicht die unterschiedlichsten Darstellungsweisen und zeigt die Wandelbarkeit der Schauspielerinnen und Schauspieler. Der Schein trügt oft bei Pommerat und der Angriff kommt manchmal überraschend. Manches wirkt wie ein Schlag in die Magengegend. Man hat den Eindruck, der Autor scheint uns zu kennen. Er tritt nicht belehrend auf, sondern steht im Dialog mit dem Zuschauer. Ein starkes Ensemble, das hier kleine und große Liebesdramen humorvoll und poetisch serviert.
Dass die Schauspielerinnen und Schauspieler nicht nur überzeugend spielen können, zeigen sie in den musikalischen Übergängen mit A-cappella-Chorgesangseinlagen.
„Liebe existiert doch nicht! Das sind Erfindungen! …………. „
………… finden Sie es heraus!
Letzte Vorstellung am 21. Juni um 20 Uhr – KHG Mengerstraße 23, 4040 Linz
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