Geballte Frauenpower ……..

31. August 2021 | Von | Kategorie: Rezensionen

Rezension von ……………. Bernhard Paumann

………………schwappt über die Bühne vor dem Kulturhaus „im Schöffl“ in Schweinbach, wenn die spielfreudige Theatergruppe Engerwitzdorf mit „Frauenschlag“, der Feder Joachim Rathkes entsprungen, eine völlig umgedrehte Welt auf die Bretter wirbelt.

Frauen beherrschen die Politik, die Religion, den Stammtisch und den Fußball, die Männer sorgen für den Haushalt, die Kindererziehung, die Strickrunde im Pfarrerinnenhaus (O Göttin! O Göttin!). Im Wirtshaus sorgt Doris Wöckinger als mehr als resolute Bürgermeisterin für kräftige Sprüche und duldet mit „männlichem“ Gehabe keinen Widerspruch. Annemarie Lettmayr als Priesterin Johanna zeigt mit engelsfrommer, durchtriebener Schläue, wo die Göttin wohnt. Die Fußballtrainerin Gabi (mit Härte und Verve gespielt von Martina Haider) und die Schnitzelwirtin Natalie (köstlich changierend zwischen Liebesbedürftigkeit und rotziger Härte Teresa Kralik) bilden das „männermordende“ Quartett, tatkräftig unterstützt von Christine Lettmayr und Birgit Gstöttenmayr, die am Ende eine Brücke schlägt zwischen den Geschlechtern.

Das nunmehr „schwache Geschlecht“ präsentiert das Männerquartett Daniel Wöckinger (köstlich sein Putzfimmel, muss sich allerdings in seiner Mimik etwas einbremsen), Erwin Schwarz als Kellner Dieter ein amüsanter „Blondin“, der etwas zurückhaltend agierende „Quotenmann“ im Gemeinderat Michael Breuer und der Intellektuelle Marcel (Jakob Schwarzenberger spielt hier mit der gebotenen Kühle), komplettiert durch einen zum Verlieben agierenden, mit naivem Mutterwitz ausgestatteten Opa Johann Schwarzinger. Mit munteren Weisen auf der Ziehharmonika und Kurzauftritt als „Christl von der Post“ sorgt Angela Dobretsberger für ein harmonisches Bild.

Eine Augenweide das Bühnenbild (Martina Schöngruber, Erwin Schwarz, Heinz Oggolder und Team) in form eines aufklappbaren Buches. Die vielen Szenenwechsel, die etwas Unruhe aufkommen lassen, sind aber dem Drehbuch geschuldet, dem einige kräftige Striche gutgetan hätten.

Sehr umsichtig hat Siegfried Gstöttenmayr seine Truppe geführt, viel Situationskomik aufblitzen lassen und für einen heiteren, wenn auch ziemlich unterkühlten (wegen der Temperatur) Abend gesorgt.

 

Keine Kommentare möglich.