Familiäre Turbulenzen
13. Januar 2013 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von Hermine Touschek …………….
„Meine Tochter wird Vater“ – eine Komödie von Joáo Bethencourt – hatte im Theater Vogelweide Wels am 31. Dezember Premiere.
Miriam liebt Emily. An und für sich heute keine ungewöhnliche Beziehung. Aber wie gehen stockkonservative, gläubige Eltern damit um? Die Mutter hat – nach dem ersten Schock – die Aufgabe, es dem Vater (Franz Schrittwieser) schonend beizubringen. Ein schwieriges Unterfangen – noch dazu, wo das lesbische Paar jetzt auch noch mittels Samenspender ein Kind bekommt. Mit dem biologischen Vater pflegen sie ein sehr freundschaftliches Naheverhältnis, was zu zusätzlichen Verwirrungen führt. Schauplatz für das perfekte Chaos ist das Leben einer traditionellen jüdischen Familie in New York.
Das Stück wurde als österreichische Erstaufführung 2010 im Wiener Ateliertheater gespielt. Die köstliche Inszenierung von Franz Strasser zeigt, dass sich anspruchsvolle Themen auch mit Humor dem Besucher näherbringen lassen. Es geht hier nicht in erster Linie darum, den moralischen „Zeigefinger“ zu heben, sondern um Unterhaltung und Komik, die von den Schauspielerinnen und Schauspielern treffend beim Publikum ankommt. Zum Schluss bleibt das Wichtigste im Leben: die Liebe siegt über alle Vorurteile. Ein Ende, das wir uns auch jenseits der Theaterbühne wünschen würden.
Ein höchst amüsanter Abend mit einem vorzüglichen Ensemble des Theaters Vogelweide. Sichern Sie sich noch Karten für die Vorstellungen am: 15., 16. und 19. Jänner jeweils um 20 Uhr.
Miriam (Johanna Salzinger) -Emily (Johanna Schwingshandl) -Mutter (Ingrid Salfinger) |