Commedia dell’arte – Faust
30. Juli 2015 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von ……………………………….. Christian Hanna
Im stimmungsvollen Ambiente des revitalisierten Pienkenhofs bei Kefermarkt war die Eigenproduktion „Es faustet“ zu sehen. In ihrer Szenencollage spürt Regisseurin Ilse Wagner der Geschichte des Faust – Mythos auf dem Theater nach, die ja lange vor Goethe begonnen hat. Und so treffen in Wagners brillanter Stückidee Pluto, der Herr der Unterwelt, und der junge Goethe aufeinander – erster favorisiert die volkstümlichen Versionen, die Goethe kannte und deren teils derben Charakter er überwinden wollte. Gespielt aber werden beider Vorstellungen von der adäquaten Umsetzung des Stoffs von einer vazierenden Commedia dell’arte – Truppe, die munter drauflos improvisiert und mit ständigen Rollenwechseln das Publikum ein wenig verwirrt.
Der Regisseurin und ihren acht Darstellern ist ein vergnüglicher Abend voller Ironie zu verdanken. Tobias Wagner war der selbstbewusste junge Goethe, Fridolin Blasl sein süffisanter Gegenspieler. Ingrid Heinrich gab den steifen, eingebildeten Pantalone, Margit Steinmetz-Tomala den etwas überheblichen und doch liebenswürdigen Dottore, Marianne Huber den Brighella, besonders interessant in den Dialekt – Aparts zur Erklärung des Stücks, Andrea Hörhan die pfiffige Smeraldina, Denise Buss die kokette Colombina und Lisa Huber den pfiffig – verfressenen Arlecchino.