Freundinnen ………………….

26. März 2012 | Von | Kategorie: Rezensionen

 

Rezension von Bernhard Paumann……….

…. sind Birgit Gassner, Andrea Burger und Marlene Bauer , alle ausgebildete Lehrerinnen und Theaterpädagoginnen, persönlich nicht nur seit zwei Produktionen der „Jungen Bühne Ried“, sondern auch im gleichnamigen Stück von Daniel Maximilian und Thomas Pauli, das noch nie auf einer österreichischen Bühne zu sehen war.

Drei starke Frauen verkörpern dieses „Dreimäderlhaus“, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Zu Saras Geburtstag kommen sie zusammen und schenken sich nichts: derbe Witze, Sticheleien und freundschaftliche Zärtlichkeiten. Eine Pyjama-party soll gefeiert werden, aber was als harmloses Spiel beginnt, mündet in eine Krise, die die Freundschaft aufs Tiefste gefährdet. Es geht buchstäblich um Leben und Tod.

Auf der kleinen Bühne in Ed. Kaisers Kulturwirtshaus in Mauthausen wird das Geschehen durch die drei Protagonistinnen sehr stark verdichtet, durch das gekonnte Zusammenspiel eine Atmosphäre geschaffen, die ständig zwischen derbem Humor und tiefer Betroffenheit irrlichtert. Hier wird auch die gestaltende Hand des Regisseurs Tom Pohl sichtbar, der behutsam die Charaktere modelliert, ohne sie zu verbiegen. Jede dieser drei Frauen ist eine klar definierte Persönlichkeit: Andrea Burger häufig derb polternd, arrogant, aber verzweifelt um die Freundin kämpfend, Marlene Bauer zurückhaltend, der süße – nicht süßliche – Gegenpol und versteckt intrigierend, Birgit Gassner selbstbewusst und zerbrechlich, um ihr Schicksal zielstrebig wissend.

Dieses Ein-Ort-Drama, mittig dominierend durch eine Couch – denkt man da nicht unwillkürlich an Siegmund Freud? – , wird auch zum Symbol des Eingeschlossen-Seins der Handlungsträgerinnen in eine Welt von erwartbaren Ereignissen, in ein Leben mit Untiefen, in einen Grenzbereich von Leben und Tod. Und meisterlich gehen die drei Frauen damit um, starke Persönlichkeiten, die aber auch eine Zerbrechlichkeit erahnen lassen. Textsicher und mit hohem spielerischen Tempo treibt die Tragikomödie dem Ende zu.

„Freundinnen“ ist sicher ein Stück, das sich nicht sofort dem Zuschauer öffnet, aber bei weiterer Beschäftigung ungeahnte Tiefen auslotet. Das ist sicher ein Verdienst der agierenden Frauen, die durch ihre starke spielerische Präsenz und auch ihr komödiantisches Potential den Abend zu einem besonderen machen.

Noch zu sehen: 23., 24., 29., 30. und 31. März in Ed. Kaisers Kulturwirtshaus in Mauthausen

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