Man kann nicht nicht politisch sein – ein etwas anderer Geschichtsunterricht

21. Januar 2025 | Von | Kategorie: Rezensionen

Rezension und Foto von ………….. Hermine Touschek

Eine weitere Eigenproduktion des Spielraum Gaspoltshofen,„Die Proletenpassion“, hatte zu Silvester Premiere.

„Die Proletenpassion“ mit Texten von Heinz R. Unger und Musik der Band „Schmetterlinge“ wurde bei den Wiener Festwochen 1976 uraufgeführt. Sie bezeichneten das Stück als „politisches Oratorium“. Das Wort „Passion“ im Titel suggeriert einen Leidensweg, legt aber auch Wert auf die Siege und Lehren, die die Arbeiterklasse aus diesen Niederlagen für künftige Kämpfe zog. Den historischen Hintergrund lieferten Herrschaft, Unterdrückung und Revolution vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Zwischen den Liedern sind Szenen mit historischen Figuren eingearbeitet, die Reden halten.

Regisseurin Ottilie Klinger brachte eine beeindruckende, nachdenklich machende Geschichtsstunde mit Livemusik auf die Bühne. Was als singbare Lyrik konzipiert wurde, fand in dieser Produktion mit beachtlicher schauspielerischer und gesanglicher Umsetzung – solo und in Chören – seinen Niederschlag. Die Prägnanz der Proletenpassion ist erschreckend aktuell. Das Werk berührt in der Fassung des Spielraum emotional – weckt Sehnsüchte und Träume – unterschiedlich je nach Zuschauer. Auf jeden Fall ein Abend, der stark nachwirkt.

Chapeau … wie Ottilie Klinger das höchst professionelle Ensemble in die Geschichte eintauchen lässt. Wir können uns darauf freuen, was Spielraum Gaspoltshofen als nächstes auf dem Plan hat.

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