Der Zweck heiligt die Mittel ……. nackte Tatsachen mit den „Kalender Girls“
3. März 2018 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von …………………………. Hermine Touschek
Die Kellerbühne Puchheim hatte am 10. Februar mit „Kalender Girls“ unter der Regie von Brigitta Waschnig Premiere.
Die Filmkomödie „Calendar Girls“ war 2003 ein großer Erfolg. Das Drehbuch stammt von Tim Firth, der auch die Theaterfassung schrieb, die 2008 Premiere hatte. Ein gleichnamiges Musical, für das Firth mit Gary Barlow zusammen für Musik und Text verantwortlich zeichnet, wurde 2015 in Leeds uraufgeführt.
Die Handlung basiert auf einer wahren Begebenheit. Anni und Chris, zwei Frauen in den besten Jahren, pflegen im örtlichen Frauenclub ihre Freundschaften, organisieren Basare und basteln für gute Zwecke. Als Annis geliebter Mann Rudi an Leukämie stirbt, will sie ihm ein ungewöhnliches Denkmal setzen: Statt den alljährlichen Benefiz-Kalender mit Landschaftsfotos zu bestücken, schlägt sie ihren Freundinnen vor, selbst vor die Kamera zu treten – und zwar nackt.
Nach anfänglichem Zögern wird der gewagte Vorschlag angenommen. Das Projekt Pin-Up-Kalender stößt auf ungeahntes Interesse, aber die Freundschaft von Anni und Chris wird auf eine Bewährungsprobe gestellt.
„Kalender Girls“ ist eine wunderbare Komödie übers Älterwerden, Freundschaft, Liebe und Tod – mit viel Witz und Humor und vielen berührenden Momenten.
Ilse Seufer-Wasserthal als Chris sprüht vor Ideen, weiß ihre Freundinnen zu beigeistern und holt sie aus der vermeintlichen Landidylle heraus. Ulli Leitner als Anni zeigt uns eine – auch nach vielen Jahren noch – liebevolle Beziehung mit ihrem Rudi (Wolfgang Praschesaits). Andrea Goldgruber als Ruth entwickelt sich im Lauf der Handlung überzeugend vom unterwürfigen, braven Weibchen zu einer Frau, die auf ihren betrügenden Edi endlich den Hut haut. Das Ensemble hat sichtlich Spaß am Spiel miteinander.
Die Schlüsselzene des Stücks – das Nacktshooting – wird von den Schauspielerinnen ohne jede Peinlichkeit, ohne dass etwas zuviel oder zuwenig wäre, umgesetzt. Die drehbare Bühne im Theater leistet dazu noch ihren Beitrag.
Es gibt noch viele Vorstellungen.