Hakenkreuzfahne auf dem Ottensheimer Marktplatz …..

24. August 2014 | Von | Kategorie: Rezensionen

OttensheimRezension von …………………………… Hermine Touschek

Der Marktplatz von Ottensheim wird im August zur stimmigen Kulisse für ein geschichtsträchtiges Theaterstück unter der Regie von Peter Habringer: „Zwölfeläuten“ von Heinz Rudolf Unger versetzt die Zuschauer zurück in das Jahr 1945.
Der Führer braucht Waffen für den Endsieg, und auch die Kirchenglocke von St. Kilian wird vom NS-Regime eingefordert. Die Dorfgemeinschaft entscheidet, dass die Glocke gerettet werden muss, und entzieht sie dem Zugriff durch den Kreisleiter.

„Zwölfeläuten“, von Unger 1985 als Theaterstück herausgebracht, wurde im Volkstheater Wien uraufgeführt. 1996 erschien auch eine englische Übersetzung unter dem Titel: „The Bell Tolls at Twelve“. 2001 wurde der Stoff verfilmt und der Autor brachte gleichzeitig eine Prosafassung heraus.

Das Stück hat keine Hauptfigur im eigentlichen Sinn. Es gibt vielmehr einige archetypische Typen, wie man sie in jedem Dorf finden konnte: den Ortsvorsteher (Werner Elsnig), den Förster als Ortsgruppenleiter (Andreas Huemer), den Pfarrer (Siegi Schindler). „Zwölfeläuten“ ist ein Volksstück, das bei allem Ernst des Themas sehr viel Situationskomik birgt. In der Inszenierung von Habringer wird in einem Prolog und in einem Epilog die Geschichte von Ottensheim eingeflochten.
Dem engagiert spielenden Ensemble gelingen die vielen Szenenwechsel wunderbar. Die Charktere des Stücks, egal ob Nazi, Mitläufer oder Widerstandskämpfer, kommen beim begeisterten Publikum lebendig und autentisch an. Hervorragend spielt Franz Lehner Jogl, den „Dorftrottel“, der in seiner Einfachheit die klügsten und hintergründigsten Fragen stellt und durch und durch liebevoll ehrlich ist. Magdalena Habringer zeigt uns überzeugend eine Kathi, die optimistisch und mit großem Herzen zu ihrem Partisanen steht und diesen letztendlich auch heiratet.

Bisher musste keine einzige Vorstellung abgesagt werden und wir hoffen, dass das Wetter auch die letzten 4 Vorstellungen mitspielt.
28., 29., 30. und Zusatzvorstellung 31. August jeweils um 20.15 Uhr

Unsere aktuelle Produktion

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Jogl – Franz Lehner

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