Die Falle schnappt genüsslich zu
9. März 2016 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von ……………………………. Berhard Paumann
Das wohl meist gespielte Theaterstück der Welt, „Die Mausefalle“ der Krimiautorin Agatha Christie, das seit 1952 ununterbrochen im Londoner Westend gespielt wird und über 25.000 Aufführungen auf dem Buckel hat, wurde von der Theatergruppe Engerwitzdorf im Kulturhaus „im Schöffl“ in Szene gesetzt (Regie: Sepp Mostbauer). Ist man Krimi-Literatur von Stig Larsson, Jo Nesbø, Håkan Nesser, Donna Leon oder Petros Markaris gewohnt, dann hat das Stück eine Staubschicht angesetzt, die in der Inszenierung nicht ganz verschwindet.
In einem sehr funktionalen Bühnenbild, wo jedes Requisit eine Berechtigung hat, weil es mitspielt (das schief hängende Bild immer wieder gerade zu richten hätte der running gag werden können), kommt mir die Schmuddeligkeit der Pension, wo einander verschiedene Leute treffen, die irgendwie alle verdächtig sind, zu wenig britisch vor. Genial die Lösung mit dem Fenster, durch das der Schneefall zu sehen ist, der durch eine besonders konstruierte Maschine bewegt wird.
Zu loben ist die gute Ensembleleistung. Sigi Gstöttenmayr und Annemarie Lettmayr als Pensionsbesitzer geben ein leidenschaftlich zwielichtiges Paar, Josef Kürnsteiner als Major Metcalf agiert very british, Hubert Wögerbauer alias Mr. Palavicini spielt seine Rolle als Exaltierter charmant, Michael Breuer als Detectiv Sergeant Trotter setzt sich stellenweise wie Peter Falk als Columbo in Szene, Doris Wöckinger, Martina Haider und Erwin Schwarz spielen unaufgeregt, aber ensemblewirksam.
Es ist leichte Kost, die geboten wird, aber es lohnt, das Patschenkino mit seinen fast stündlichen Krimis zu verlassen.
Noch zu sehen am:
11. u. 12. März um 20 Uhr
13. März um 17 Uhr
18. u. 19. März um 20 Uhr
http://www.theatergruppe-engerwitzdorf.at/