Athen lag an der Aist
9. Juli 2015 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von …………………………….. Christian Hanna
Hinterm Findling der Bruckmühle Pregarten fanden die ersten Aist Festspiele statt. Ein Zusammenschluss der Theatergruppe Engerwitzdorf, des Schlosstheaters Hagenberg, des Comedia Club Pregarten, der Theater IG Unterweitersdorf und des Theaters am Wartberg machte die fast ungekürzte, leicht bearbeitete Produktion des immer wieder gern gesehenen Sommernachtstraum von William Shakespeare mit seinen an die vierzig Rollen möglich. Regisseur Georg Mittendrein nützte die einzigartige Naturbühne an der Aist mit ihren dramatischen Felsformationen und dem geheimnisvollen Wald für eine weitläufige und mystische Inszenierung, arbeitete dabei effektvoll mit Natur- wie Kunstlicht.
Die große Hochzeitsgesellschaft des Athener Herzogs Theseus wurde einbegleitet von einer sechsköpfigen Band mit drei selbstbewussten Frontfrauen, die mit zeitgenössischem Instrumentarium Mendelssohn-Bartholdys berühmte Bühnenmusik, vor allem und immer wieder den unverwüstlichen Hochzeitsmarsch, interpretierten. Überraschung der Inszenierung war aber zweifellos die wirklich geglückte und stringente Dreiteilung der Riesenrolle des Puck. Ulrike Baum, Elisabeth Dutzi und Andrea Pachner machten da wirklich mehr draus, überraschten und verwirrten auch ihren Chef Oberon (Hubert Wögerbauer), mit dem sie gut harmonierten. Berühren konnte auch das Quartett der vier ver(w)irrten Liebenden: Christian Heinzelreiter, Stefan Reichör, Anna Steiner und Viktoria Hennebichler als Lysander, Demetrius, Hermia und Helena. Zu gefallen wusste auch das Rüpelspiel unter der Leitung einer Petra Squenz (Herta Hemmelmayr), wenngleich es etwas turbulenter hätte ausfallen dürfen.
Schwachpunkt der Produktion war leider die Verständlichkeit, einerseits wegen sprechtechnischer Unzulänglichkeiten mancher Darsteller, andererseits aber auch wegen der Surroundverstärkung, die keinerlei Tiefenwirkung zuließ und alles zu einer einzigen Klangfläche verschmolz. Doch Raum zur Verbesserung darf ja bleiben!