Großes Theater mit großen Damen

10. März 2013 | Von | Kategorie: Rezensionen

 

UltimatumRezension von …………………………. Bernhard Paumann

Na gut, groß(gewachsen) ist ja nur Andrea Burger, aber genau so groß(artig) wie Marlene Bauer und Birgit Gassner von der „Neuen Bühne Ried“ in ihrem neuen Geniestreich „Das Ultimatum“, der am 7. März beim Kultiwirt Ed Kaiser in Mauthausen Welturaufführung erlebte.

Markus Zett, bekannt als „Zebra“, „theaternyx“, Referent und theatraler Tausendsassa zeichnet für den Plot verantwortlich, der eine gelungene Mischung aus Ernst und Komik, Aberwitz und Hintergründigkeit, Schuld und Recht, Alleinsein und Liebe darstellt. Und er hat diesen drei Frauen die Rollen – es sind für jede zwei – auf den Leib geschneidert. Und Thomas Pohl, ebensolches Theater-Urgestein, hat das Stück mit großer Behutsamkeit und Feinfühligkeit, mit viel Witz und Charme inszeniert.

Auf zwei Ebenen spielt das Geschehen: Einerseits leidet die Schriftstellerin Edith unter einer Schreibblockade und hat bei ihrer Schwester Martha Zuflucht gefunden, die aber das Zimmer für ihre neue Freundin Eva braucht. Sie muss nun einen Krimi schreiben, der parallel dazu von eben diesen Frauen gespielt wird. Die Supermarktkassierin und Alleinerzieherin Frau Zahmer entführt die hochnäsige Kundin Frau Krösel und erpresst Lösegeld. Wie es ausgeht, sei nicht verraten – man kann sich ja für den 15., 16., 21., 22. und 23. März noch Karten besorgen.

Marlene Bauer, Andrea Burger und Birgit Gassner gestalten intensiv ihre Frauenfiguren und schlüpfen schnell und glaubhaft in ihre Rollen, ja sogar Sprachduktus und –färbung wechseln blitzartig. Das Liebesverhältnis der beiden Frauen wird ohne Peinlichkeit und Aufgeregtheit dargestellt, die Verzweiflung über die Schreibhemmung und das stete Alleinsein ist Birgit Gassner ins Gesicht geschrieben. Ein komödiantisches Feuerwerk zünden Marlene Bauer und Andrea Burger in der Entführungsgeschichte.

Ein funktionales Bühnenbild steckt klar die Spielräume ab – da gibt es kein unnötiges Schnickschnack, mit wenigen Requisiten wird glaubhafte Atmosphäre vermittelt. Mich stören die vielen Blacks, aber das liegt an der Struktur des Stückes.

Wie gesagt: Großes Theater mit großen Damen auf kleiner Bühne

Keine Kommentare möglich.