Sturmfreie Bude mit Hindernissen
22. November 2024 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension und Foto: Hermine Touschek ………………
Im katholischen Ambiente des „Barocktheater Lambach“ geht es bei der heurigen Produktion um ein wahrlich sündhaftes Thema. In der Komödie „Wie wär’s denn Mrs. Markham?“ von Ray Cooney und John Chapman, unter der Regie von Ethem Saygieder-Fischer, geht es um gewollte und erfundene Affären.
Kinderbuchverleger Philipp Markham lebt mit seiner Frau Joanne eine beschauliche Ehe in einem beschaulichen Haus. Um zumindest irgendwo frischen Wind hineinzubringen, engagiert Mrs. Markham den attraktiven und etwas schrillen Innenraumdesigner Alistair zur Umgestaltung der Wohnung.
Mr. Markham lässt sich von seinem Freund Henry überreden, ihm während der Abwesenheit der Eheleute sein Schlafzimmer zu überlassen. Natürlich möchte Henry ein amouröses außereheliches Abenteuer erleben. Den gleichen Deal hat aber wiederum Joanne Markham mit Linda, Henrys Frau, ausgehandelt, die ihrerseits der ehelichen Fadesse mit einem Stelldichein entfliehen möchte. Zu allem Überfluss hat euch Alistair an diesem Abend vor, dem Au-pair-Mädchen Silvia etwas näher zu kommen. Als das Paar des Hauses dann doch zu Hause bleibt, beginnt ein aberwitziges Versteckspiel, in dem die Zimmerplätze hart umkämpft sind.
Ethem Ethem Saygieder-Fischer sorgt für eine einfallsreiche, rasante Inszenierung, bei der es sichtlich Spaß macht, dem tragisch-komischen Verwirrspiel zuzusehen. Wunderbar wurden mit den Spielerinnen und Spielern absurde Komik und skurrile Szenen herausgearbeitet und umgesetzt. Ein Gag jagt den anderen, zweideutige Eindeutigkeiten enden furchtbar komisch.
Helmut Hörtenhuber-Treben gibt einen biederen, gutmütigen Mr. Markham, der verzweifelt versucht, der sich anbahnenden Katastrophe auszuweichen und damit in noch komischere Situationen gerät. Mrs. Markham, Elisabeth Hörtenhuber-Treben, ist sichtlich genervt und überfordert mit dem frivolen Chaos, das plötzlich in ihrer Wohnung herrscht. Als sie dann noch, angesteckt vom erotischen Funken, Alistair eindeutige Avancen macht, bringt sie mit Lügen und Ausreden noch mehr Verwicklungen in das Knäuel.
Daniel Armellini spielt den Designer mit wohldosierten Sterotypen, anscheinend ungewollt erotisch und treffsicherer Situationskomik.
Ein Kompliment an das gesamte Ensemble, das das rasante „Tür-auf-Tür-zu“ Szenario scheinbar mit Leichtigkeit und unwahrscheinlicher Spielfreude das gesamte Stück durchhält: Roswitha Friedl (Linda Lodge), Jürgen Schmidberger (Henry Lodge), Lena Friedl (Silvia), Eva Maria Straubinger (Miss Wilkinson), Vanessa Leeb (Olive H. Smythe), Martin Kaiser (Walter Pengbourne)
Noch zu sehen am:
23. Nov. um 19.30 Uhr (bereits ausverkauft)
24. Nov. um 18.00 Uhr (bereits ausverkauft)
28. Nov. um 19:30 Zusatzvorstellung ab einer bestimmten Anzahl von Besuchern
Bitte unbedingt telefonisch nachfragen und reservieren.
https://www.barocktheaterlambach.at/spielplan