„Manege frei“ ………… in Leopoldschlag

1. August 2013 | Von | Kategorie: Rezensionen

Knie-1Rezension von ……………………………… Hermine Touschek

„Katharina Knie“, ein Stück von Carl Zuckmayer,  aus dem  Jahre 1928, lässt uns Zirkusluft schnuppern in Leopoldschlag. Premiere war am 27. Juli.
Daniel Pascal erfüllte sich selbst einen lang gehegten Wunsch und setzte seine Ideen mit dem bestbewährten Team der Grenzlandbühne Leopoldschlag um.
Carl Zuckmayer nennt sein Volksstück aus der Zirkuswelt selbst ein „Seiltänzerstück in 4 Akten“ – eine Welt, die ihn zeitlebens faszinierte.  Zuckmayr selbst schloss sich vierzehn Tage einer Zirkusgruppe an und spielte dort einen Clown.
Er gewährt uns mit „Katharina Knie“ einen intensiven, berührenden Einblick in die karge Welt des kleinen, herumfahrenden Zirkus Karl Knie. Der bunten Artistengruppe geht es mehr schlecht als recht. Der Zirkusdirektor Karl Knie Senior (anrührend in seiner Ernsthaftigkeit: Reinhard Knoll) führt die Gruppe in schweren wirtschaftlichen Zeiten mit strenger Hand, und alle halten zusammen wie Pech und Schwefel.
Katharina, seine Tochter (quirlig und hinreißend: Martina Lanzerstorfer) geht, zu seinem Leidwesen, auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, für ein Jahr in den Dienst bei einem Großgrundbesitzer und verlobt sich mit ihm. Nach einem Jahr, noch bevor sie ihm sagen kann, dass sie für immer fortbleiben will, stirbt der alte Knie. Da löst Katharina die Verlobung, geht zurück zum Zirkus und übernimmt die Führung der Truppe, so wie der Vater es sich gewünscht hat.
Das Publikum bekommt einen Einblick hinter die Kulissen – in die Sorgen und Nöte des Zirkusdaseins. Wir bangen mit Bibbo (seelenvoll glänzend: Karin Schinagl), die immer am arbeiten ist, um eine warme Mahlzeit und bewundern den eitlen, schönen Ignaz (stolz und ungestüm: Bernhard Jahn). Tief ins  Herz der Zuschauer spielt sich Gerhard Becker als Julius Schmittolini, der dumme August der Zirkusvorstellungen.
Mit Liebe zum Detail und mit ganzem Herzen verkörpert jeder Darsteller seinen Charakter. Eine sprachliche Meisterleistung auch, der – wie selbstverständliche – Gebrauch des schwäbischen Deutsch.
 

Es gibt noch Gelegenheit, dieses beeindruckende Stück zu sehen:
1., 2., 3., 8., 9. und 10. August um 20 Uhr und am 11. August um 15 Uhr
 
http://www.grenzlandbuehne.at/

Knie-3 Knie-2
Katharina Knie – Martina Lanzerstorfer Karl Knie Senior – Reinhard Knoll
Ignaz Scheel – Bernhard Jahn Katharina Knie – Martina Lanzerstorfer

 

 

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