Wohliges Gruseln
5. Juni 2017 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenRezension von …………….. Hermine Touschek
…………… bescherte die Theatergruppe Marchtrenk, THeMA, ihrem Publikum mit der Gruselkomödie „Die kleine Horrorvilla“ von Mark Haberland unter der Regie von Wolf Dorner.
Rita wohnt in einer alten Villa am Rande eines verschlafenen Städtchens. Sie veranstaltet kleine Führungen, um das Gebäude in Stand zu halten – und die Gespenster, die es dabei zu erleben gibt, sind echt!
Um ihre Schulden zu bezahlen, entschließt sie sich schweren Herzens, die Villa zu verkaufen und gibt ein Inserat auf. Ihre seltsamen Mitbewohner wollen mitnichten heimatlos werden und setzen alles daran, den Verkauf zu verhindern. Sie versuchen den Parapsychologen, den der erstmal einzige Interessent zur Sicherheit vorgeschickt hat, aus dem Häuschen zu bringen – und es menschelt ganz schön unter den Gespenstern.
Mit einem sommerlich leichten, wohlig gruseligen Stück, gab es ein kräftiges Lebenszeichen mit Untoten von der Theatergruppe Marchtrenk. Wolf Dorner schwang in bewährter Manier seinen gekonnten Regiestock und zeichnete gekonnt die Figuren in dieser unterhaltsamen Komödie.
Rita (Manuela Koch) kümmert sich liebevoll um ihre seltsamen Mitbewohner. Die Vampirin Vanessa (Marlene Nowecki) hat über die Jahre den Biss für Menschen verloren und ernährt sich von Schweineblut. Was sie jedoch nicht daran hindert, hin und wieder doch etwas hinterlistig boshaft zu sein. Judith, der weibliche Poltergeist (Elisabeth Gruber), ist liebenswert komisch – dabei etwas schrill – und sehnt sich vergebens nach Berührungen. Der Zombie Frank (Buzo Bektic) verliert nicht nur öfter einen Arm, sondern auch sein Herz. Die Hexe Walpurga (Karin Gruber) ist die, die überzeugend zauberhaft für alles einen Plan hat. Na ja – alle Hexenprüfungen hat sie noch nicht abgelegt – und bis zum Besenflugführerschein wird es noch eine Weile dauern. Der Parapsychologe Wolfgang (Patrick Holzinger) erinnert an Brad aus der Rocky Horror Show – anfangs noch etwas schüchtern, ist er aber zusehends vom Spukphänomen in der Villa begeistert – und vor allem auch von Rita. Der untote Onkel Ludwig (Hans Fischer) ermöglicht schließlich ein Happy End für alle.
Für das gemütliche, heimelige Horrorvillenbühnenbild zeichnete Helmut Singer verantwortlich. Edith Artmayr und Gerlinde Haas tobten sich gekonnt im Schminken der Darsteller aus.