Liebe ist Orang(e)

31. Juli 2024 | Von | Kategorie: Rezensionen

Rezension Bernhard Paumann, Foto: Simon Zwettler ………..

Der Pienkenhof bei Kefermarkt ist immer für eine Überraschung gut. Nicht nur dass es einen erlebenswerten Naturlehrpfad und einen riesigen Kräutergarten gibt (sorgsam umhegt vom Kulkturvermittler Heinz Reiter), sondern dass auch Konzerte stattfinden und Theater (Prinzipalin Ilse Wagner) gepflegt wird. Die heurige Attraktion ist aber Orangenmarmelade.

Die Regisseurin hat ein barockes Märchen ausgegraben – Die Liebe zu den drei Orangen“ von Carlo Gozzi – und in einer äußerst gelungenen Fassung (Bearbeitung Ilse Wagner) auf die Pawlatschen am Pienkenhof gesetzt. Der Stoff ist spärlich: Ein depressiver Prinz (schön hölzern gespielt von Andreas Hackl) soll von Arlecchino (aufgeweckt und lebendig Sabine Hackl) zum Lachen gebracht werden. Es gelingt, aber die böse Fee Fata Morgana (in prächtigem Kostüm Jutta Hauk) erweckt in ihm die Liebe zu den drei Orangen, die sich als Mädchen (Ingrid Heinrich, Andrea Hörhan und Jutta Jauk) entpuppen. Zwei verdursten, sodass er die dritte in die Ehe führen kann. Arlecchino und Colombina (ein wirklich „süßes Mädl“ Zsófi Pongracz) haben mit der Ratte Ninetta (Marie Hackl) ihre Aufgabe erfüllt.

Wie das umgesetzt wurde ist vom schauspielerischen Handwerk „feinste Sahne“. Acht barock anmutende Schwarzgekleidete schlüpfen mit einem sparsamen Requisit in verschiedenste Rollen. Zwei wunderschöne Puppen ergänzen das Ensemble und natürlich spielen orange Regenschirme eine wichtige Rolle. In barocker Manier gibt es vor jeder Szene eine gereimte Inhaltsangabe (mit Lust gespielt von Marianne Huber), auf die aber eine mühlviertlerische Version folgt. Es ist eine wahre Freude, was Ilse Wagner aus dem Text und aus dem Ensemble gezaubert hat.

Sommertheater, das Lust und Vergnügen macht

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