Altbewährtes in Gutau: „Der verkaufte Großvater“

8. Januar 2016 | Von | Kategorie: Rezensionen

GroßvaterRezension von …………………………… Hermine Touschek

Ja, ja – wir wissen es – „Der verkaufte Großvater“ wird landauf landab seit Jahrzehnten immer wieder gespielt. Und so sorgt das beliebte Volksstück auch heuer in Gutau unter der Regie von Emmerich Gratzl für ausverkaufte Vorstellungen. Anton Hamiks Stück wurde 1940 uraufgeführt und erlebte einen unvergleichlichen Siegeszug durch unzählige Bühnen im In- und Ausland.

Es ist ein Kreuz mit dem Großvater (Fritz Renhart). Er scheint es darauf angelegt zu haben, ständig Unruhe am Hof zu stiften. Also ist es dem Kreithofer (Franz Mayböck) nicht unrecht, als ihm der Haslinger (Horst Prückl) den Großvater abkaufen will. Aber es geht dabei nicht um den Großvater, sondern um die beiden Häuser, die er besitzt, und um die Hypothek auf dem Haus des Kreithofers. Der Großvater versteht es jedenfalls, aus seiner sozialen Rolle des nur geduldeten Alten mit Witz zu entkommen, und führt alle an der Nase herum. Am Ende lässt er sich mit einem Trick wieder zurückkaufen, stellt die moralische Ordnung wieder her und entlarvt die Besitzsüchtigen.

Unter der Regie von Emmerich Gratzl (mit Assistenz von Brigitte Wolf), verkommt der Schwank nicht zu oberflächlichem Klamauk. Jede Figur wird ernst genommen und die Pointen sitzen. Renhart ist ein schlauer und gewitzter Großvater, der sein Spiel nicht überzeichnet. Er ist ein ewiger Lausbub der schlitzohrig die Fäden im Hintergrund zieht. So schaut er natürlich auch, dass das Liebespaar aus den gegnerischen Lagern zusammen kommt. Der Lois (Manfred Wolf), der Sohn vom Kreithofer und die Evi (Melanie Brunner), die Tochter vom Haslinger. Sympathisch naiv sind sie die beiden und zeigen viel Einfühlungsvermögen. Ein burschikoses, selbstbewusstes Temperamentbündel ist die Magd Rosl (Edith Krennbauer).Die Ehefrau vom Haslinger (Elfriede Mayr) – boshaft und egozentrisch – steht ihrem Schurken-Ehemann in nichts nach.

In dieser Qualität hat der „Verkaufte Großvater“ immer wieder seine Berechtigung. Das Publikum hat immer Recht – und soll seine Freude haben, wenn wir Theater spielen. Und die Theaterrunde Gutau liefert mit all ihren Stücken immer wieder gute Qualität.

Wird noch gespielt am 8., 9., 13., 15., 16. Jänner um 20 Uhr und am 17. Jänner um 14.30
Zusatztermine: 10.1. um 14.30
                       und 14.1. um 20.00 Uhr
Bitte immer auf der Homepage nachsehen, ob es noch Restkarten gibt.

http://www.theater-gutau.at/

Gutau
Haslinger (Horst Prückl) – Großvater ( Fritz Renhart)

 

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